MARRAKESCH 2019

MARRAKESCH 2019

“Sehr orientalisch”

Nur knappe vier Flugstunden von Wien entfernt eröffnete sich für mich eine völlig andere Welt – Marrakesch. Schon lange träumten meine Tochter und ich von dieser Stadt, genährt von den vielen Fotos, die ich ständig auf Instgram oder Facebook sehe. So stand also das Ziel unserer diesjährigen Mutter-Tochter-Reise fest!

Erste Überraschung – toller, großer und sehr sauberer Flughafen.
Zweite Überraschung – viele Sicherheitskontrollen. Noch nie musste ich mein Gepäck vor dem Verlassen des Flughafens checken lassen!
Dritte Überraschung – das gebuchte Riad “Les Hibiscus“. Als wir durch die Eingangstür eintraten fühlen wir uns wie in 1000 und 1 Nacht! Es war einfach traumhaft und genauso wie wir es uns vorgestellt hatten!

Unser Riad war nur 5 Gehminuten vom “big square” Jamaâ El-Fna entfernt. Ein riesiger Platz mitten in Medina (Altstadt), den unter Tags zu überqueren eine wahre Tortur darstellte. Es war unglaublich heiß und wir hatten immer das Gefühl, dass bei jedem Schritt der Platz noch größer wurde…. Abends füllte sich der Platz mit mobilen Garküchen, Gauklern, Schlangenbeschwörern, Tänzerinnen und Händler – solch ein Spektakel habe ich bisher noch nie erlebt. Aber es war auch sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem wie mit den Tieren umgegangen wurde. Die Affen waren mit Ketten an ihren Besitzer fixiert, die Schlangen mussten dauernd zur Musik “sich erheben” und die Pferde der Kutschen mussten den ganzen Tag in der Hitze herumstehen! Wir hatten ständig Mitleid.

Pflichtprogramm in Marrakesch sind die beiden bekannten Parks Jardin Anima und Jardin Majorelle. Den Park von Andre Heller erreicht man mit einem Shuttelbus (der im Eintrittspreis inkludiert ist, wenn man sich die Karte online kauft!). Nach 40 Minuten taucht man in ein wahres Paradies ein. Wir waren begeistert – vor allem weil so wenige Leute unterwegs waren. Das war beim Jardin Majorelle von Yves Saint Laurent ganz anders. Zwar waren wir schon um 9 Uhr dort, doch diese Idee hatten viele andere auch. Der Park ist auch viel kleiner und weniger verwinkelt als der Jardin Anima. Höhepunkt ist allerdings das “blaue Haus” – ein geniales Fotomotiv!

Durch Medina zu spazieren kann mitunter sehr anstrengend sein – nicht nur wegen der Hitze. Wir wurden ständig gefragt wo wir hin wollten und ohne dass wir danach gefragt haben, wollte man uns immer in eine ganz andere Richtungen schicken. Als wir dann doch einmal nach dem Weg fragten (Photomuseum), wurden wir gleich darauf hingewiesen dass es geschlossen sei! Was sich im Nachhinein als Lüge herausgestellt hatte….

Die Architektur, die versteckten Gärten und Plätze sowie tolle Paläste haben uns begeistert. Besonders der Palais Bahai, Jardin Le Secret, Dar Cherif und das Ensemble Artisanal haben es uns angetan.

Die Souks (Märkte) sind ein Erlebnis, aber nicht immer ein Schönes. Vor allem die ständig mit durchaus hoher Geschwindigkeit an einem vorbeifahrenden Motorräder waren eine Herausforderung – und das in engen Gassen! Auch konnte man nicht einfach durch die Gassen und an den Ständen vorbei gehen, ohne dass man mehr oder weniger zum Einkaufen gedrängt wurde! “good price”, “best quality” usw….

Am letzten Tag unternahmen wir eine Tagesausflug in die “Wüste” – leider war es nicht die Wüste so wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Fahrt nach Ksar Ait-Ben-Haddou (Drehort für u.a. Game of Thrones und Gladiator) dauerte fast 4 Stunden! Dazu mussten wir über den höchsten Gebirgspass Marokkos, den Tizi n´Tichka. Die Fahrt war zum Teil ziemlich abenteuerlich, was allerdings an der Fahrweise unseres Fahrers lag!!! Als Fazit können wir sagen, dass sich dieser Tagesausflug nicht ausgezahlt hat.

Am Abreisetag gönnten wir uns noch ein Besuch in einem Hamam – ein ganz tolles Erlebnis!

Einen Punkt auf meine “Reisewunschliste” habe ich nun abgehackt – ich habe Marrakesch gesehen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich nochmals dort hin muss…